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Suche nach Überlebenden:

Wenn auch Sie Betroffener auf der Express Samina waren, melden Sie sich bitte! Ohne Rechtsbeistand wird es so schnell keine Hilfe geben.

Das Fährunglück auf der Express Samina überlebt

Eine Augenzeugin aus Deutschland berichtet für unsere Leser:

Die Schiffahrt mit der Samina war der letzte Schritt auf unserem Weg nach Samos zu einem 3wöchigen Hotelurlaub. Wir sind bereits von Triest mit der Fähre nach Patras gefahren, machten einige Besichtigungen und fuhren dann am 26.09. von Piräus ab. Die meisten unserer Sachen ließen wir in unserem Auto auf dem Garagendeck, da die Fahrt ja über Nacht war. So fanden wir Platz auf einem der Flugzeugsitze. Der Raum war total überfüllt, alle Sitze belegt, der Boden hinter den Stühlen war voll und die Bar im gleichen Raum war auch voll besetzt. Als es um 22.00 Uhr den Knall gab, fielen sofort die Motoren aus und wir hatten gleich  ein ungutes Gefühl. Mein Freund M. D. sprang sofort zu den Schwimmwesten und zog einen Stapel aus dem Schrank, doch sie reichten nicht für alle.
Dann ging das Licht aus. Die Leute schrien. Wir rannten nach draußen an die Reeling. Die Menschen flehten nach einer Schwimmweste, doch wir hatten keine übrig. Da das Schiff sich nach rechts neigte, stiegen wir auf der linken  Seite über die Reeling und hingen nun an der Außenwand. Die einzige Anweisung eines Crewmitglieds unmittelbar nach dem Unfall war: "Sit down please". Seine Augen waren voller Angst, dann war er weg! Da sonst keine Hilfe oder Anweisung kam, entschieden wir selbst von Bord zu springen. Wir konnten eine von Passagieren ausgerollte Strickleiter erreichen und stiegen sie hinab.
Von dort sprangen wir ins Meer und glücklicherweise kam eine Rettungsinsel vorbei. Diese hing allerdings noch an der Samina fest, doch wir konnten das Seil durchschneiden und uns wurde dann von einem Mann hineingeholfen. Als wir einen weiteren Mann in die Insel zogen, sah ich noch meine Handtasche mit Bargeld und Papieren wegtreiben, ich hatte sie wohl beim Einstieg verloren. Schnell trieben wir ab und nur Minuten später sahen wir die Samina sinken. Wir konnten es nicht glauben! 
Nach 1- 1,5 Stunden wurden wir von Fischern gerettet, die uns trotz des hohen Seegangs sicher auf ihr Boot holten. 
Nachdem noch mehrere Leute aus verschiedenen Inseln gerettet wurden und das Boot voll war, fuhren wir endlich an Land. Dort war die helle Aufregung, doch wir wurden sofort in ein Hotel gebracht wo wir ein Zimmer und Tee bekamen. Am nächsten Tag bekamen wir neue Kleidung, Hose, Pulli, Socken. Auch Telefon und Verpflegung war
frei. Wir hatten ja unser Auto, Geld, Pässe, Kleidung, Wertsachen - einfach alles - verloren und waren völlig mit den Nerven am Ende.
Durch ständiges Fragen und Kontakt zu einem Kreuzer-Reisebüro erfuhren wir nach zwei Tagen unerträglichen Wartens, von einem Treffen mit der deutschen Botschaft. Nachdem wir am 4. Tag Geld vom ADAC (das wir zurückzahlen müssen)  und Pässe von der deutschen Botschaft bekommen haben, konnten wir endlich die Heimreise antreten!

Die Inselbewohner waren alle sehr freundlich und hilfsbereit, doch fühlen wir uns von den offiziellen Stellen im Stich gelassen, ein großes Danke an den ADAC der uns unsere Heimreise ermöglicht hat!

Um Ihre Fragen zu beantworten: 
Man hat uns nichts von einer Versicherung mitgeteilt, wir mußten zwar eine Verlustmeldung ausfüllen ( die allerdings nach dem Schock längst nicht vollständig war), haben aber weiter nichts gehört. 

Die Polizei bestellte uns auf die Wache um eine Aussage zu machen. Wir brachten unsere eigene Dolmetscherin mit, um dann abgewiesen zu werden, weil der Protokollschreiber müde war!

Wir haben mit anderen Deutschen ein Gespräch mit einem Anwalt geführt, aber noch nichts konkretes erfahren.

Von Minoan Lines kam weder eine Entschuldigung noch ein Angebot, es hat sich niemand von der Gesellschaft gemeldet.

Kleidung, Verpflegung und das Hotelzimmer erhielten wir umsonst (wir wollten ursprünglich ja nach Samos), Geld erhielten wir nur vom  ADAC-Soforthilfedienst (Kleidung gab es umsonst in einem Laden in der Stadt, das erfuhren wir allerdings erst am 4. Tag)

Vielleicht könnten Sie uns einen Rat geben, wie wir unserem Verlust am schnellsten bei Minoan Lines einklagen können (oder Vergleich). Bitte teilen Sie uns  doch die Adresse dieser Gesellschaft mit. Besten Dank im voraus!!

Mit freundlichen Grüßen

Gisela B.
(25 Jahre)

 

 

 

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