Athen (GA) - In Athen gibt es Streit zwischen dem Bürgermeister der griechischen Hauptstadt, Dimitris Avramopoulos, und der Präsidentin des Athener Organisationskomitees (ATHOC) für die Olympischen Spiele 2004, Gianna Angelopoulos Daskalaki. Dieser könnte den Bau der wichtigen Eisenbahnverbindung zum Athener Flughafen gefährden.

Der Bürgermeister kündigte an, er werde Einspruch gegen die neue Bahnlinie einlegen, weil damit seine Stadt «zweigeteilt» werde. Er wolle damit vor dem höchsten griechischen Verwaltungsgerichtshof gehen und das ganze Projekt blockieren, berichtete der griechische Rundfunk.

Stocksauer reagierte Angelopoulos Daskalaki: «Bürgermeister zu sein, bedeutet, sich über die eigenen persönlichen Interessen und politischen Ambitionen zu erheben», hieß es in einer Erklärung der Präsidentin des ATHOC. Der Bürgermeister wisse schon seit Jahren um das für die Bekämpfung des Verkehrschaos in Athen absolut wichtige Projekt, hieß es. Ähnlich scharf antwortete der Bürgermeister: «Angelopoulos Daskalaki ist nicht gewählt sondern eingesetzt worden. Ich fordere sie auf, nur ihre Arbeit zu tun», hieß es in einer Erklärung von Avramopoulos.

Der Bau der für Olympia 2004 notwendigen Eisenbahnverbindung zwischen Athen und seinem Flughafen ist bereits mehrere Monate im Verzug. Bislang ist kein Gleis auf der rund 30 Kilometer langen Bahnlinie gelegt worden. Ohne diese Bahnverbindung werden Besucher der Olympischen Spiele vom Flughafen nach Athen eine mehr als 90 Minuten dauernde Fahrt in Kauf nehmen müssen. Der vor einem Jahr eröffnete Athener Großflughafen «Eleftherios Venizelos» ist einer der wenigen modernen Flughäfen der Welt, der nicht mit der Eisenbahn erreichbar ist.

MB 15.05.02