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Hamburg - Harald
Pamminger hat es geschafft: In 26 Tagen umrundete der Österreicher die
Urlaubsinsel Kreta. 1300 Kilometer hat der passionierte Hobbyläufer dabei im
Kampf gegen die Hitze und sich selbst zurückgelegt. Jeden Morgen dieselbe
Prozedur: In aller Frühe ein kurzes Mahl, dann die Laufschuhe geschnürt und
losgerannt. Doch im Gegensatz zu so manchem Frühstücksjogger, der gerade
einmal eine halbe Stunde schnaufend durch den Park trippelt, rannte Pamminger
jeweils fünf bis acht Stunden lang an der Küste der griechischen Urlaubsinsel
Kreta entlang. In weniger als vier Wochen, exakt 26 Tagen, hat er mit einem
Tagesschnitt von 50 Kilometern die Insel umrundet. Ein Abenteuerlauf aus
"Spaß und Leidenschaft für den Extremsport", wie er sagt. Zur
Verdeutlichung: Die Strecke entspricht 31 Marathon-Läufen oder der Entfernung
Wien-Paris. Vor allem die Vielfältigkeit
der Herausforderungen faszinierte den Österreicher: Vom Lauf auf hartem Asphalt
und Pflastersteinen über den Cross-, Berg- und gar Orientierungslauf - das
alles hatte die Strecke dem Wiener geboten. Ein schwieriges Unterfangen für den
glatzköpfigen Doktor der Philosophie mit dem langgeflochtenen Spitzbart. Bei Tagestemperaturen
um die 35 Grad hieß es für ihn täglich zwischen drei und sechs Uhr früh
aufzustehen, "um wenigstens ein paar Stunden der brütenden Hitze zu
entgehen". Und doch gab es kaum ein Entrinnen, am vierten Tag machte sich
bei dem Ultrasportler und seinen vier Betreuern die Erkenntnis breit: "Der
Flüssigkeitsverlust war enorm. Die Kräfte schwanden. Gedanken an weitere
Etappen trugen auch nicht gerade zu einer Besserung der Situation bei. Es gab
einige innere Konflikte auszutragen", notierte der Läufer in seinem
Tagebuch. Doch mentales Durchhaltevermögen sei schon immer seine Stärke
gewesen, sagt Pamminger: "Offensichtlich stimmt es doch, dass ein Mensch
auch nach Tagen der körperlichen Anstrengung noch an Kraft gewinnen kann." Bei Etappe 17 kam dann aber fast das Aus: Pamminger verstauchte sich das Sprunggelenk, bewegte sich fortan nur noch humpelnd vorwärts. Mit Schmerzmitteln überstand er die vierte Woche, am Ende kam er fast kriechend ins Ziel, wo Frau Sylvia und Tochter Ionna bereits auf ihn warteten. Erschöpft, aber dennoch glücklich, nach einer persönlichen Grenzerfahrung: "Die letzten gelaufenen Kilometer und der Blick in Richtung Zielort haben mir die Tränen in die Augen getrieben. Das Gefühl war herrlich. Ich habe mir einen Traum erfüllt."
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