Xenakis wurde 1922 im rumänischen Braila geboren und kam nach einem
Ingenieurstudium in Athen 1947 nach Paris. Im Zweiten Weltkrieg schlug er
sich als Ingenieursstudent in Athen auf die Seiten des griechischen
Widerstandes gegen die deutschen und italienischen Besatzer. Im Januar
1945 erlitt er bei einer Granatenexplosion schwere Verletzungen und verlor
sein linkes Auge.
In den Wirren des griechischen Bürgerkrieges floh er 1947 nach
Frankreich, nachdem er in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden war. In
Paris arbeitete er zunächst für den Star-Architekten Le Corbusier, bevor
er sich der zeitgenössischen Musik zuwandte und beim französischen
Komponisten Darius Milhaud und bei Olivier Messiaen am Pariser
Konservatorium studierte.
1954 komponierte Xenakis das Werk "Metastasis", dass im
folgenden Jahr beim Festival in Donaueschingen großes Aufsehen erregte.
Anschließend widmete er sich ausschließlich der Musik und entwickelte
mathematische, später sogar computergesteuerte Partituren, aber auch
eindrückliche Kompositionen für Chöre und Sprecher. 1965 nahm Xenakis
die französische Staatsbürgerschaft an. 1953 heiratete er die französische
Autorin Francoise Gargouil, mit der er eine Tochter hatte. Bereits schwer
erkrankt, schuf er 1997 sein letztes Werk mit dem Titel "Omega".
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