griechenland athen kreta heraklion rodos griechen thessaloniki greece

ATHEN- Schon vor Monaten hatte das Olympische Komitee (IOC) die Athener Regierung gewarnt; Die nötigen Baumaßnahmen für die bevorstehende Olympiade 2004 in Athen seien weit hinter dem Limit. Wenn nicht schnellstens für Abänderung gesorgt würde, könnte man überlegen, kurzfristig den Griechen die Spiele zu entziehen. Eilig hatte Ministerpräsident Kostas Simitis einen neuen Rat gegründet mit Gianna Angelopoulos -Daskalaki als Präsidentin mit weitgehender Entscheidungsvollmacht und dem Kulturminister Griechenlands, Theodoros Pangalos. Anstatt in dieser angespannten Situation Hand in Hand zu arbeiten, kommt es zwischen den beiden immer wieder zu Kompetenzgerangel. So will die in London lebende Gianna zum Beispiel die Löhne für Mitarbeiter drastisch erhöhen, es ist die Rede von Einzellöhnen von bis zu 60.000 DM im Monat. Für die Multimillionärin vielleicht ein Pappenstiel, für Griechen, die mit einem Durchschnittslohn von 1000 DM nach Hause gehen astronomisch. Bezahlt werden sollen die Spitzenlöhne von den Steuerzahlern. Dies bringt Pangalos auf die Palme. Bisher verweigerte er die Genehmigung. Ob er sich durchsetzten kann steht in den Sternen, eines allerdings ist amtlich: Die Reise nach Sydney zu den Eröffnungsfeierlichkeiten sagte Pangalos kurzerhand ab. Offizieller Grund: Arbeitsüberlastung. Die wahren Gründe wird man wohl in dem seit Wochen schwelenden Konflikt zwischen Angelopoulos-Daskalaki und Pangalos finden. Die Athener Zeitung ‚Ta NEA’ spekulierte gar, Pangalos habe keine Lust ,in Sydney als Komparse dieser Dame aufzuteten. Andere Zeitungen berichten, Pangalos werfe Gianna vor, sie wolle sich weniger als Repräsentantin Athens in Sydney zeigen, eher wolle sie sich selbst in Szene setzten. Im Kulturministerium sei verächtlich von der `- Show Giannas_ die Rede. Die Affäre wird nun das Parlament nach der Sommerpause beschäftigen müssen. Pangalos drohte kürzlich mit Rücktritt und auch Gianna Angelopoulos Daskalaki deutete an, ihren Posten aufzugeben. Diese Querelen können sich die Griechen zu diesem Zeitpunkt am Allerwenigsten leisten. Aus Sydney meldete sich erneut der IOC Präsident Samaranch mit warnenden Worten Richtung Athen.`’’ Sie haben bereits drei Jahre verloren, ihnen bleiben nur noch vier Jahre für die Vorbereitung der S piele., das wird sehr schwierig.’’ Und recht hat er; zahlreiche versprochene Verkehrsprojekte werden gar nicht rechtzeitig fertig. Dazu gehören die Erweiterung des Athener U- Bahnnetzes und die Bahnanbindung des Flughafens. Während die Griechen versprechen, die Sportstätten und das Olympische Dorf bis Mai 2004 fertig zu stellen, fordert das IOC nun, die Bauarbeiten sollen bis Ende 2003 abgeschlossen sein.