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Fußball:
Brehme mit dem Glück des Tüchtigen
SALONIKI/KAISERSLAUTERN
(sid). Das neue Trainer-Gespann des 1. FC Kaiserslautern wirkte beim offiziellen
Fototermin am Dienstagvormittag noch etwas schlaftrunken. Weit nach Mitternacht
war der Flieger in Zweibrücken gelandet. Bei der Analyse des 3:1 (2:
0)-Arbeitssieges über Iraklis Saloniki erwiesen sich Team-Manager Andreas
Brehme und Trainer Reinhard Stumpf aber hellwach.
„Das
Ergebnis stimmte, aber spielerisch müssen wir hart an uns arbeiten“, sagte
Stumpf und Brehme ergänzte: „Wir müssen die vielen Fehlerquellen abstellen
und dürfen nicht die Übersicht verlieren, wenn wir mal unter Druck geraten.“
Offene
Worte des Weltmeisters, die belegen, dass mit dem Amtsantritt der beiden
Hoffnungsträger auch ein neuer Ton in der Pfalz eingekehrt ist. Die Zeit der
Schönrederei ist vorbei. Nach dem ebenfalls wenig überzeugenden 3:1 in Dublin,
das noch unter der Leitung von Trainer Otto Rehhagel stattfand, hatte Mario
Basler gepoltert: „Was wollt ihr überhaupt? – wir haben doch gewonnen.“
Das 3:1 in Griechenland, mit dem der Einzug in die dritte Runde im Rückspiel am
9. November nur noch eine Formsache sein dürfte, wertete der Star wesentlich
selbstkritischer: „Wir haben uns selbst in Schwulitäten gebracht. Das darf
eigentlich nicht passieren.“
Keine
Schönrederei
Gemeint
ist das 1:2 (47.) nach der Pausenführung durch Miroslav Klose (7.) und Marian
Christow (35.). Nach dem verwandelten Foulelfmeter durch Michali Konstantinou,
den FCK-Torwart Georg Koch am Schützen verursacht hatte, musste der Meister von
1998 eine „wackelige Phase“ (Brehme) überstehen, ehe Eftathios Tavlaridis
mit seinem Eigentor (64.) „zum Glück“ (Brehme) für die Entscheidung
sorgte. „Wir haben uns die Dinger selber reingeschossen“, sagte Salonikis
Torwart Andreas Reinke ernüchtert.
Bei
allem Erfolg scheinen Brehme und Stumpf derzeit auch das Glück der Tüchtigen
zu haben. Dies hatte sich schon beim 2:0 gegen Bremen angedeutet. Die drei Siege
in den drei Spielen unter ihrer Leitung sind aber auch ein Ergebnis der vielen
Einzelgespräche, mit denen das Duo seit seinem Amtsantritt vor knapp drei
Wochen versucht hat, die schwächelnden FCK-Spieler von ihren Stärken zu überzeugen.
„Man merkt immer mehr positive Ansätze. Das muss jetzt auf längere Zeit
stabilisiert werden“, erklärte Brehme. Die eigentliche Feuertaufe dürfte dem
Fußball-Lehrer „honoris causa“ am Samstag bei Borussia Dortmund
bevorstehen.
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